In diesem Beitrag stelle ich dir die besten Touren & Wanderungen in Cusco (Peru) vor, die sich zudem super mit Machu Picchu kombinieren lassen. Im Gegensatz zum beliebten Inka Trail, musst du für diese Touren nicht mehrere Monate im Voraus reservieren – damit sind die hier vorgestellten Wanderungen eine tolle Alternative.
Seit meinem ersten Besuch des Machu Picchu im Jahr 2012, hat das Interesse an der beeindruckenden Inkastadt von Jahr zu Jahr stetig zugenommen. Die 44 km lange Tour über den Inka Trail ist dabei die beliebteste Mehrtageswanderung zum Machu Picchu, die hohe Nachfrage macht eine Reservierung über Monate im Voraus unerlässlich. In und um Cusco, dem Ausgangspunkt für alle Machu Picchu Touren, gibt es jedoch zahlreiche Tages- und Mehrtageswanderungen zu weiteren Inka-Stätten die nicht minder beeindruckend sind und zudem weitaus weniger frequentiert, einige lassen sich sogar mit einem Besuch des Machu Picchu kombinieren.
Die beste Zeit für Wanderungen in den Anden ist von April bis November. Benutze die folgende Navigation um zu den Touren & Wanderungen in Cusco zu springen, die dich am meisten interessieren:
(per Klick direkt zum Abschnitt, per „Nach Oben“ kommst du wieder hierhin zurück!)
- Inka Festung Sacsayhuamán
- Lares Trek (3 Tage)
- Vinicunca – der Rainbow Mountain
- Salkantay Trek zum Machu Picchu (5 Tage)
1) Inka-Festung Sacsayhuamán
Die im Norden Cusco's gelegene Inka Stätte mit dem Namen „Sacsayhuaman“ (Eselsbrücke: ‚Sexy-Woman‘) gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten aus der Inkazeit und ist damit ohne Frage die Hauptattraktion der Stadt. Durch seine Lage auf ca. 3600m ist die Tageswanderung und Erkundung von Sacasayhuaman eine tolle Möglichkeit den Körper an die Höhe zu gewöhnen bevor Du größere Wanderungen in der Region angehst.
Unweit des Stadtzentrums gelegen ist die Stätte fußläufig in ca. 30-60 Minuten, je nach Fitness, erreichbar. Bedenke dabei jedoch, dass die Höhe den Aufstieg beschwerlicher macht als Du vielleicht denkst. Lass es langsam angehen und nutze die Möglichkeit den schönen Stadtteil San Cristobal auf dem Weg zu erkunden.
Oben angekommen kannst du dich auf Entdeckungsreise in einem großen, beeindruckenden Komplex aus Inka Mauern begeben und tolle Aussichten vom Mirador „Cristo Blanco“ über die Stadt genießen. Da der gesamte Komplex recht weitläufig ist, solltest du insgesamt ca. 4-5h für die ganze Tour einplanen. Der Eintrittspreis für den zentralen Komplex beträgt ca. 20€ – wenn du vorhast weitere Inka-Stätten zu besuchen, solltest du das „Boleto Touristico“ für ca. 35€ in Betracht ziehen, dieses beinhaltet den Eintritt zu den wichtigsten Inka-Stätten im Heiligen Tal (siehe 6) und diversen Attraktionen in und um Cusco!
Ausgangs- & Endpunkt der Wanderung:
Plaza de Armas / San Cristobal
Schwierigkeit:
Leicht bis Mittel (aufgrund der Höhe)
Länge:
4 km für Auf- und Abstieg, 4-5h inkl. Erkundung vor Ort (abhängig vom Fitnesslevel)
2) Lares Trek (3 Tage, 2 Nächte)
Bei meinem letzten Besuch in Peru bin ich den 3 tägigen Lares Trek gewandert, der dich bis auf 4,500m Höhe führt und noch immer als wahrer Geheimtipp in der Region gilt – bei unserer Tour sind wir lediglich einer weiteren Wandergruppe begegnet.
Das besondere an dieser Wanderung ist, dass dich dieser Trek in eine der ursprünglichsten Gegenden der Region führt, in der man bis heute auf die traditionelle Landwirtschaft und Weberei setzt. Hinzu kommt die landschaftliche Schönheit der Route: von kleinen Siedlungen geht es vorbei an Lagunen in hochalpines Gelände und über einen Pass mit atemberaubenden Panoramen auf die höchsten Gipfel der Anden.
Besonders empfehlenswert ist die Kombination der Wanderung mit dem Besuch des Heiligen Tals und natürlich Machu Picchus. Empfehlungen für geführte Touren dieser Art findest du im Peru-Hauptartikel unter “Touren”:
- Backpacking in Peru – mein Hauptartikel zu Peru
Ausgangs- & Endpunkt der Wanderung:
Lares (Start) & Yanahuara/Ollantaytambo (Anschluss an Zug nach Aguas Calientes & Machu Picchu)
Schwierigkeit:
Anspruchsvoll (aufgrund der Passquerung)
Länge:
33 km, 3 Tage
3) Ausangate & Vinicunca – der Regenbogen Berg
Erst im Jahr 2015 wurde der Regenbogenberg für den Tourismus entdeckt und erlangte über Instagram weltweite Aufmerksamkeit – zwar war der Berg schon immer da, jedoch wurden die 7 verschiedenen Farbschichten (überlagerte Mineralien, die sich über Jahrmillionen ablagerten) erst durch das abschmelzen der sie verhüllenden Schneedecke (Stichwort: Klimawandel) sichtbar. Trotz der sehr anstrengenden Wanderung erfreut sich der Berg jährlich wachsender Popularität.
Um den Vinicunca mit eigenen Augen bestaunen zu können solltest du fit sein und dich auf eine lange Tagestour (Start ist meist um 4h morgens in Cusco) mit vielen Gleichgesinnten einstellen. Falls du den Touristenmassen zuvorkommen willst solltest du entweder eine Tour wählen, die möglichst früh in Cusco startet, oder aber über eine mehrtägige Tour mit Übernachtung vor Ort nachdenken.
Die Wanderung selbst ist äußerst fordernd und wird von Vielen unterschätzt. Der Grund ist neben der Distanz vor allem die Höhe und der Höhenunterschied – von 4,600m auf 5,200m. Falls du noch nie in solchen Höhenlagen unterwegs warst solltest du dich vorher entsprechend akklimatisieren (mache die Tour nicht direkt nach Ankunft in Cusco!), viel Flüssigkeit zu dir nehmen und die Wanderung langsam angehen lassen. Oben angekommen kannst du zudem den schneebedeckten Gipfel des Ausangate (6.384m), den heiligen Berg der Inkas, sehen.
empfohlene Alternative:
In der Hochsaison würde ich aufgrund der Touristenmassen von der Tour abraten und dir stattdessen den Palcoyo Mountain (ein weniger bekannter Regenbogenberg) oder den nahegelegenen 8 tägigen, 69km langen Ausangate Trek ans Herz legen. Diese Mehrtageswanderung ist ein weiterer wahrer Geheimtipp und führt dich durch die beeindruckende hochalpine Andenlandschaft, auch eine Kombination mit einem Besuch des Vinicunca ist möglich.
Ausgangs- & Endpunkt der Wanderung:
Vinicunca Parkplatz bei Quesiuno
Schwierigkeit:
Fordernd (Distanz & Höhenunterschied)
Länge:
7 km, 4-5h Wanderung (plus 4h für Hin- und Rückfahrt)
4) Salkantay Trek zum Machu Picchu (5 Tage / 4 Nächte)
Ähnlich wie beim Vinicunca ist auch der Inka-Trail ein wahrer Publikumsmagnet, die hohe Nachfrage erfordert eine Buchung über Monate im Voraus. Der Salkantay Trek stellt eine landschaftlich schöne Alternative dar, ist weniger frequentiert und zudem nicht unwesentlich günstiger.
Während dich die Mehrtageswanderung über mehrere Passagen bis zum Machu Picchu führt (über Aguas Calientes), kannst du bei knapperem Zeitbudget auch eine Tageswanderung zum Humantay-See auf 4.200m erwägen (erste Tagesetappe des Salkantay Treks). Selbige Tour kannst du in vielen Tourbüros direkt in Cusco buchen, auch hierfür ist entsprechende Fitness ratsam.
Ausgangs- & Endpunkt der Wanderung:
Soraypampa & Aguas Calientes, bei Tageswanderung zum Humantay-See ist Soraypampa Start- und Endpunkt der Wanderung
Schwierigkeit:
Anspruchsvoll
Länge:
71 km, 5 Tage (4 Trekkingtage / 1 Tag für Machu Picchu)
5) Choquequirao Wanderung (4 Tage, 3 Nächte)
So sehr ich auch von Machu Picchu begeistert war, so hat mich doch eine ganz andere Inka-Ruinenstadt fasziniert: die auf 3085m gelegene und nur über einer mehrtägige Wanderung zu erreichende Anlage von Choquequirao. Selbst bei Gesprächen mit Einheimischen wurde ich mit großen Augen angeschaut, als ich erzählte das ich neben Machu Picchu auch den beschwerlichen Trek zu dieser beeindruckenden Stätte absolviert habe.
Die Lage Choquequiraos an den Ausläufern der Salkantay-Gebirgskette, umgeben von schneebedeckten Gipfeln, resultiert in einer herausfordernden Wanderung die dich zunächst durch den Apurimac Canyon und dann von 1.650m hinauf auf über 3.000m führt. Der schweißtreibende Trek ist jedoch alle Anstrengungen wert, da nur wenige diese Tour in Angriff nehmen und du so in den meisten Fällen die gesamte Inkastadt für dich alleine hast.
Auch wenn du diese Wanderung individuell angehen kannst, empfehle ich für den Trek und die Besichtigung eine geführte Tour. Neben der Tatsache das du bei einer Tour nur einen Teil deiner Ausrüstung selbst tragen musst (der Großteil wird per Esel transportiert) und so wichtige Energie sparst, wirst du so auch von erfahrenen Guides begleitet die dir vor Ort die riesige Ruinenstadt (1.800ha von denen jedoch nur 30-40% bisher ausgegraben wurden) und deren bewegte Geschichte erklären können.
Wenn du den Choquequirao Trek individuell angehen möchtest, lege ich dir meinen Peru-Reiseführer ans Herz – darin findest du eine Routenbeschreibung. Empfehlungen für geführte Touren findest du im Peru-Hauptartikel unter “Touren”:
- Backpacking in Peru – mein Hauptartikel zu Peru
- Mein Peru Reiseführer „Peru auf eigene Faust“ – mit vielen weiteren Tipps und der Choquequirao-Tourbeschreibung!
Ausgangs- & Endpunkt der Wanderung:
Cachora
Schwierigkeit:
Sehr Fordernd
Länge:
31 km, plus 4h Anreise von Cusco nach Cachora
6) Tour durch das Heilige Tal der Inkas
Bei all den Wanderungen ist eine klassische Tour doch eine willkommen Abwechslung! Dennoch solltest du die Tour durch das heilige Tal nicht unterschätzen, da auch die Besichtigung der terrassenförmig angelegten Inka-Stätten ein gewisse sportliche Herausforderung darstellt.
Das Heilige Tal der Inkas liegt ca. 1h nördlich von Cusco und bezeichnet den Teil des Urubamba Tals von Pisac bis nach Aguas Calientes. Bei einer organisierten Tour durch das Tal kannst du in einem Tag gleich mehrere beeindruckende Inka-Stätten besuchen, die Spots variieren je nach Anbieter. Ganz gleich welche Tour du buchst, solltest du darauf achten, dass diese die Inkastätten in Pisac und Ollantaytambo einschließen, da diese zu den wichtigsten des Tals zählen – auch die Salzterassen in Maras sind einen Besuch wert.
Ausgangs- & Endpunkt der Tour:
Cusco
Schwierigkeit:
Einfach, da Bustour mit Spaziergängen & Treppensteigen durch die Ruinen
Länge:
Ganztagestour
7) Machu Picchu
Die Inkastadt Machu Picchu ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt und für viele der Hauptgrund für eine Perureise. Auch ich kann einen Besuch nur empfehlen, möchte aber mit diesem Artikel auch auf die vielen anderen nicht minder beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der Region aufmerksam machen und dementsprechend dazu raten den Besuch zu kombinieren.
Neben dem Inkatrail und den hier vorgestellten alternativen Wanderungen über den Lares Trek, den Salkantay Trek und letztlich dem Choquequirao Trek gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, die ich folgend aufliste:
- Machu Pichhu per Zug: der bequemste Weg das UNESCO Welterbe zu erreichen ist die Anreise per Zug nach Aguas Calientes, wahlweise von Cusco oder Ollantaytambo. Insbesondere für Reisende die sich nicht fit genug für Wanderungen in diesen Höhenlagen fühlen, ist die Zuganreise die ideale Wahl.
- Jungle Trek: bei dieser abenteuerlichen Variante kombinierst du Wanderung mit Downhill-Biking und Rafting. Diese Tour wird meist als 4 Tages-Tour angeboten und führt dich über Santa Maria nach Aguas Calientes. Hierfür empfehle ich eine Buchung bei einer der renommierten Agenturen in Cusco (am besten bei der Touristeninformation nachfragen)
8) Beste Unterkünfte in & um Cusco
Cusco eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für die hier vorgestellten Touren und Wanderungen in Cusco. Im historischen Zentrum findest du eine Vielzahl von tollen Unterkünften zu guten Preise sowohl für Backpacker mit schmalem Budget, als auch Individualreisende die etwas mehr Komfort wünschen. Durch die Vielzahl meiner Aufenthalte in Cusco, hatte ich die Gelegenheit mehrere Hostels und Hotels zu testen – folgend habe ich daher meine ganz persönlichen Empfehlungen aufgelistet:
Mein Video über Touren & Wanderungen in Cusco
Wie gewohnt habe ich meine Reise auch in Videoform dokumentiert. Darin findest du alle hier genannten Touren und Wanderungen in Cusco und Umgebung:
Kennst du weitere Touren & Wanderungen in Cusco und Umgebung?
Hast du selbst bereits Touren oder andere Wanderungen in Cusco unternommen, die unbedingt in diese Liste gehören? Kontaktiere mich einfach per eMail oder hinterlasse einen Kommentar unter dem Artikel mit deinen Tipps!
Hinweis:
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit und unterstützt durch PromPerù (Förderungskommission für Export und Tourismus von Peru), die mir in der Ausführung jedoch komplett freie Hand ließen.