Der Torres del Paine O Trek in Chile steht für die komplette Rundwanderung im Nationalpark und wird oft auch als „Circuit Trek“ bezeichnet. Die Wanderroute schließt den Torres del Paine W Trek mit ein, hat jedoch mit den Gletscherlandschaften auf der Rückseite des Parks einen besonderen Reiz. Ich habe diese Wanderung bereits zweimal absolviert und habe hier die komplette Routenbeschreibung zum nachwandern aufgearbeitet.
In diesem Artikel erkläre ich detailliert die Standardroute (8 Tage) der Rundwanderung im Torres del Paine Nationalpark in Chile. Daraufhin beschreibe ich eine kürzere (7 Tage) und eine längere (9 Tage) Variante der Tour.
Dieser Wanderführer ist ein Auszug aus meinem Chile Reiseführer „Chile auf eigene Faust“. Im Buch findest du 9 weitere Wanderführer für Patagonien & Feuerland, sowie Reiseführer zu insgesamt 20 Zielen in Chile. Mein Buch ist das Ergebnis gleich mehrerer Chilereisen und ist gespickt mit persönlichen Empfehlungen. Du kannst es entweder als günstiges E-Book direkt herunterladen, oder als Taschenbuch bestellen.
1. Vorbereitung & Karte
Generell ist der Torres del Paine O Trek mittelschwer. Die Passquerung erfordert jedoch Kondition von jedem Wanderer, auch etwas Schwindelfreiheit ist nach der Passquerung von Vorteil. Um dich optimal auf diese Wanderung in Patagonien vorzubereiten wirf einen Blick in meinen detaillierten Guide zum Nationalpark Torres del Paine. Dort findest du alle Infos zu Logistik, Reservierung der Campingplätze und Hotels. Meine Empfehlungen in Sachen Ausrüstung und Equipment habe ich in der Patagonien Packliste zusammengefasst!
Die Wanderung darf ausschließlich entgegen dem Uhrzeigersinn durchgeführt werden. Zudem musst du alle Camps im Vorfeld buchen. Ohne Reservierung der Campingplätze ist es nicht möglich, den Trek zu starten. Die Reservierungen für die Campingplätze sind bei den privaten Anbietern Las Torres und Vertice online möglich und sollten frühzeitig erfolgen.
Bevor du dich auf den Weg in den Park machst, solltest du dein Ticket für den Torres del Paine Nationalpark bereits online buchen. Achte darauf, das richtige Ticket (Aufenthaltsdauer von mehr als 3 Tagen) auszuwählen:
Generell empfehle ich zusätzlich den Abschluss einer guten Auslandskrankenversicherung für Wanderungen in Patagonien.
Geschichtlicher Hintergrund der Wanderung
Der Torres del Paine O Trek geht auf 3 Pioniere zurück: den britischen Mountaineer John Garner und die beiden Park Ranger Pepe Alarcon and Oscar Guineo. Die 3 habe diese Tour 1976 ausgekundschaftet und so den Grundstein für eine der schönsten Wandertouren in Patagonien gelegt.
2. Standardroute (8T)
Die Standardroute wird von der Mehrheit der Wanderer gewählt, die den Rundkurs im Torres del Paine Nationalpark absolvieren möchten. Die ersten Tage gestalten sich entspannt und ermöglichen es dir, dich für die kommenden Anstiege der Tour vorzubereiten.
Dennoch empfiehlt es sich, verpflegungstechnisch immer einen Tag mehr einzuplanen, da der John Gardner Pass bei zu schlechtem Wetter nicht überquert werden sollte. In diesem Fall musst du im Campamento Los Perros eine zusätzliche Nacht einlegen. Die Wanderung erfordert Camping, da nicht ausreichend Refugios in diesem Teil des Parks vorhanden sind. Ein Zelt sollte daher unbedingt Teil deiner Trekking-Ausrüstung sein!
Tag 1: Puerto Natales – Campamento Serón (12 km)
Nimm den morgendlichen Bus von Puerto Natales und steige am Parkeingang aus. Beginne die Wanderung, indem du zum Fluss läufst, ihn überquerst und dem Weg folgst, bis zu deiner Rechten ein Abzweig zum Campamento Serón erscheint. Alternativ kannst du den kostenpflichtigen Shuttle-Bus zum Hotel Las Torres nehmen und dir so ein Stück der Strecke ersparen.
Nach einer angenehmen Wanderung durch Wälder und Wiesen erreichst du das Campamento Serón am frühen Nachmittag. Heute lässt du es ruhig angehen, baust dein Zelt auf und genießt den Abend. Nutze die Gelegenheit andere Wanderer kennenzulernen, schließlich machen hier alle die gleiche Tour.
Tag 2: Campamento Serón – Refugio Dickson (18 km)
Die heutige Etappe ist länger als die des Vortages, dafür ist das Ziel eines der wohl schönsten Zeltplätze im gesamten Park. Da man für die Strecke rund 5 Stunden benötigt, kannst du den Morgen entspannt angehen, in Ruhe packen und ein stärkendes Frühstück genießen.
Der Weg führt zunächst am Fluss entlang und dann bergan über einen kleinen Pass, auf dem meist starke Winde wehen. Wenn du zeitig gestartet bist, solltest du am Nachmittag den Lago Dickson erreichen. Der Campimhplatz liegt direkt am See mit Blick auf die umliegenden Gletscher im Hintergrund. Schlage dein Zelt auf und genieße die Idylle.
Tag 3: Refugio Dickson – Campamento Los Perros (11 km)
Traumhaft hier, oder? Die heutige Distanz lässt es zu, die wunderschöne Szenerie noch etwas auf dich wirken zu lassen. Starte den Tag entspannt und genieße dein Frühstück am nahegelegenen Aussichtspunkt mit Blick auf den Lago Dickson und das vor dir liegende Tal.
Brich spätestens um 11 Uhr zum Campamento Los Perros auf. Der Weg führt dich zunächst bergan durch den Wald, bevor du den Aussichtspunkt erreichst. Hier kannst du den Ausblick auf den Lago Dickson genießen. Ein weiteres Highlight auf der Strecke ist ein Wasserfall, dessen Rauschen du bereits vom Weg aus hören kannst.
Nach einer kurzen Pause setzt du deinen Weg durch den Wald fort, überquerst zweimal einen Fluss und steigst dann über Geröll und Felsen weiter bergauf. Oben angekommen erreichst du den Mirador Glaciar Los Perros (früher Mirador Británico genannt), der dir eine fantastische Aussicht auf den Los-Perros-Gletscher und den gleichnamigen See bietet. Lege hier eine Pause ein – das Camp ist von diesem Punkt nur noch 10–15 Minuten entfernt.
Du solltest das Campamento Los Perros gegen 15/16 Uhr erreichen. Geh heute früh schlafen, da der nächste Tag der härteste der gesamten Route ist. Stelle deinen Wecker auf 5 Uhr, denn die Chancen auf gutes Wetter sind morgens größer.
Tag 4: Campamento Los Perros – Paso – Refugio Grey (15 km)
Uff, 5 Uhr morgens – es ist noch dunkel und kalt. Dennoch heißt es: Raus aus dem Schlafsack, ein wärmendes Frühstück genießen und sich mental auf die bevorstehende Passquerung und den langen Tag vorbereiten. Packe dein Gepäck – mittlerweile bist du darin Experte – und verlasse das Camp. Der Weg führt dich zunächst 2–3 Stunden bergauf.
Nach dem Wald betrittst du offenes Gelände aus Geröll und Felsen. Achte hier besonders auf das Wetter: Setze deinen Weg nur fort, wenn du die orangen oder roten Metallstäbe, die den Weg markieren, klar sehen kannst. Falls die Sicht zu schlecht ist, kehre lieber um, denn weiter oben werden die Bedingungen noch schwieriger.
Falls das Wetter mitspielt, erwartet dich ein anspruchsvoller und beeindruckender Streckenabschnitt. Der Aufstieg ist steil und sehr windig, vor allem am höchsten Punkt des Passes, dem John-Gardner-Pass. Hier können die Winde so stark sein, dass du dich nur kriechend vorwärts bewegen kannst. Auf der linken Seite findest du einen kleinen Windschutz, der sich für eine Pause eignet.
Am Pass wird jeder Wanderer mit einer unglaublichen Aussicht belohnt. Vor dir erstreckt sich das gewaltige südpatagonische Eisfeld – ein atemberaubender Anblick! Nimm dir die Zeit, diese Landschaft in dich aufzunehmen, trinke einen Schluck Wasser und mache ein paar Fotos.
Der Abstieg vom Pass führt dich steil hinunter zur Rangerstation Paso, die du nach insgesamt 5–6 Stunden erreichst (gegen 11/12 Uhr). Hier kannst du dich erholen und die Aussichtspunkte in der Umgebung besuchen.
Von der Rangerstation bis zum Refugio Grey benötigst du weitere 5 Stunden. Dieser Abschnitt ist eines der Highlights des gesamten Treks, da der Weg direkt an einer Klippe entlangführt und spektakuläre Ausblicke auf den Grey-Gletscher bietet. Anschließend geht es über Leitern und Hängebrücken weiter bergab.
Etwa 3–4 Stunden vor deinem Ziel passierst du ein altes Camp (Schilder mit „no camping“), in dessen Nähe sich ein Mirador (Aussichtspunkt) befindet. Dieser Aussichtspunkt liegt kurz hinter der zweiten Brücke und ist bei AllTrails als roter Pfad markiert.
Am späten Nachmittag erreichst du schließlich das Refugio Grey. Stärke dich und gehe früh schlafen – nach diesem herausfordernden Tag wirst du sicher schnell einschlafen!
Tag 5: Refugio Grey – Paine Grande (11 km)
Wow! Du bist nun schon den fünften Tag im Park und hast bereits jetzt beeindruckende Erfahrungen gesammelt, oder?
Keine Sorge, es kommt noch mehr – schlafe etwas länger und genieße dein Frühstück. Danach empfehle ich dir einen kurzen Ausflug zum Mirador Grey, von dem aus du einen tollen Blick auf den Gletscher hast. Anschließend geht es zurück ins Camp, wo du deine Sachen packst. Starte gegen Mittag auf die nächste Etappe.
Für die Strecke bis Paine Grande benötigst du ca. 3-4 Stunden. Nach deiner Ankunft achte darauf, einen Zeltplatz neben dem kleinen Hügel zu finden, um dich vor den starken Winden etwas zu schützen.
Tag 6: Paine Grande – Valle del Frances – Los Cuernos (22,5 km)
Heute wird ein langer und anstrengender Tag, daher gilt es erneut, früh aufzustehen und die Schuhe zu schnüren (Aufbruch um 8:00 Uhr). Der erste Abschnitt führt dich zur Rangerstation Italiano (rund 2 h).
Dort angekommen (10:00 Uhr), kannst du dein großes Gepäck erneut zurücklassen und dich mit Wasser, Verpflegung und Sonnencreme auf den Weg zum Mirador Británico machen. Nach weiteren 2,5–3 Stunden erreichst du diesen Aussichtspunkt, der dir eine spektakuläre Sicht auf die umliegenden Berge und Gletscher bietet.
Mach hier deine Mittagspause und genieße die beeindruckende Aussicht. Danach kehrst du zur Rangerstation Italiano zurück, holst dein Gepäck (gegen 15/15:30 Uhr) und setzt den Weg in Richtung Refugio Los Cuernos fort. Für diesen Abschnitt benötigst du etwa 2 Stunden, du wanderst dabei direkt neben der imposanten Gebirgsformation Los Cuernos, daher auch der Name des Camps. Du solltest das Refugio und Camp Los Cuernos gegen 17/17:30 Uhr erreichen.
Tag 7: Los Cuernos – Refugio Chileno (20 km)
Am letzten ganzen Tag erwartet dich eine angenehme Wanderung. Sie startet zunächst recht flach und gemächlich, steigt zum Ende hin jedoch an, bis du das Campamento Chileno erreichst.
Mache dich gegen 10:00 Uhr vom Refugio Los Cuernos auf den Weg in Richtung Refugio Chileno. Der Pfad verläuft entlang des Lago Nordernskjöld und bietet dir immer wieder schöne Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Nach rund 3,5 Stunden erreichst du eine Weggabelung mit der Aufschrift „Shortcut to Chileno“. Folge hier der Abkürzung (links).
Nach weiteren 2 Stunden erreichst du das Refugio Chileno (gegen 15:30/16:00 Uhr) und kannst dein Zelt aufschlagen. Lege dich früh schlafen, um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang an den berühmten Torres zu bewundern. Stelle deinen Wecker entsprechend 2–2,5 Stunden vor dem geplanten Aufbruch und packe einen kleinen Rucksack mit Matratze, Schlafsack, Jacke und Frühstück.
Tag 8: Chileno – Torres – Puerto Natales (10-15 km)
Starte rechtzeitig, um den Sonnenaufgang am Aussichtspunkt der Torres zu erleben. Der Weg beginnt mit einem Anstieg zur Rangerstation Torres, für den du etwa 1 Stunde benötigst. Danach folgt der anstrengende letzte Aufstieg hinauf zur Lagune an den Torres, der ebenfalls etwa 1 Stunde dauert.
Oben angekommen, kannst du den sagenhaften Ausblick auf die Türme genießen – mach es dir bequem und frühstücke hier. Wenn du Glück hast, kannst du bei klaren Bedingungen die intensiven Farben der Morgensonne auf den Torres beobachten. Selbst wenn es regnet, solltest du nicht unten bleiben, da sich das Wetter hier schnell ändern kann. Packe in jedem Fall Regensachen ein – schließlich ist es der letzte Tag deiner Wanderung!
Nach dem Frühstück kehrst du zum Camp Chileno zurück, packst deine Sachen zusammen und machst dich auf den Weg zum Hotel Las Torres. Für diesen Abschnitt benötigst du etwa 2 Stunden.
Am Hotel angekommen, kannst du entscheiden, ob du zu Fuß weitergehst (ca. 1 Stunde, 7,5 km entlang der Straße) oder für 3–4 € ein Ticket für den Minibus löst, der dich zum Parkeingang bringt.
Gratulation & Respekt!
Du hast den Circuit / das ‚O‘ bewältigt – insgesamt 125–130 km! Ein unvergessliches Abenteuer liegt hinter dir.
3. Kurze Variante (7T)
Ok – du bist sehr gut in Form, hast bereits Wandererfahrung in Patagonien und nur begrenzt Zeit? Der Circuit im Torres del Paine Nationalpark ist für sportliche Wanderer auch in einem Tag weniger machbar.
Tag 1: Pto. Natales – Campamento Serón (12 km)
siehe Standardroute
Tag 2: Campamento Serón – Refugio Dickson – Los Perros (29 km)
Heute und morgen wird es anstrengend. Nimm ein gutes Frühstück zu dir und starte gegen 7 Uhr, um zum Mittag am Refugio Dickson zu sein.
Der Weg führt am Fluss entlang und dann bergan über einen kleinen Pass, auf welchem meist starke Winde wehen. Gegen Mittag solltest du am Lago Dickson ankommen – das Camp liegt direkt am See mit Blick auf die Gletscher im Hintergrund.
Traumhaft hier, oder?
Du hast jedoch noch 9 km vor dir – stärke dich beim Mittag und starte gegen 13 Uhr.
Es geht bergan durch den Wald, bevor du den besagten Aussichtspunkt mit Blick auf den Lago Dickson und das vor dir liegende Tal erreichst. Das nächste Highlight ist ein Wasserfall, den du vom Weg aus hören kannst.
Setze deinen Weg nach kurzer Pause fort – durch den Wald, danach kreuzt du zweimal den Fluss, bevor es über Geröll und Felsen bergan geht. Oben erreichst du dann den Mirador Británico (mittlerweile heißt dieser „Mirador Glaciar Los Perros“) mit einer tollen Aussicht auf den Gletscher Los Perros und den zugehörigen See.
Lege eine Pause ein, das Camp ist von hier nur noch 10–15 Minuten entfernt!
Gegen 18/19 Uhr solltest du Los Perros erreichen. Geh heute früh schlafen, da morgen der härteste Teil auf dich wartet – stelle deinen Wecker auf 5 Uhr, da die Chancen auf gutes Wetter morgens größer sind!
Tag 3: Campamento Los Perros – Paso – Refugio Grey (22 km)
Uff, 5 Uhr morgens – es ist noch immer dunkel und auch kühl. Dennoch heißt es: Raus aus dem Schlafsack, ein wärmendes Frühstück genießen und mental auf die Passquerung vorbereiten. Pack deine Sachen – mittlerweile bist du darin Experte – und verlasse das Camp gegen 6 Uhr, danach geht es 2–3 Stunden bergauf.
Nachdem du den Wald verlassen hast, kommst du in offenes Gelände aus Geröll und Felsen. Beobachte das Wetter genau und setze deinen Weg nur fort, wenn du die orangen/roten Metallstäbe, die den Weg markieren, klar erkennen kannst. Wenn nicht, heißt es: Umkehren, da es oben noch widriger wird!
Wenn alles OK ist, wartet ein toller Streckenabschnitt, der jedoch anstrengend ist: steil und sehr windig. Wenn du den Pass erreichst, sind die Winde am stärksten. Hier kann es durchaus erforderlich werden, dass du nur durch Kriechen vorankommst – auf der linken Seite findest du alsbald einen kleinen Windschutz, um eine Pause einzulegen.
Atme tief ein und dann … wirst du überwältigt von einer unglaublichen Aussicht! Zeit für einen Schluck aus der Flasche.
Genieße diesen Teil der Strecke, mache Bilder und sauge alles in dich auf. Nach insgesamt 5–6 Stunden erreichst du das ehemalige Campamento Paso (11/12 Uhr). Hier kannst du dich erholen und die Aussichten von den nahegelegenen Aussichtspunkten genießen, bevor es weitergeht.
Ich habe von hier ca. 5 Stunden bis zum Refugio Grey benötigt und betrachte diesen Streckenabschnitt als mein persönliches Highlight, da man an einer Klippe entlang direkt neben dem Grey-Gletscher wandert.
Danach geht es über Leitern und Brücken weiter hinab. Nach 3–4 Stunden erreichst du ein altes Camp, in dessen Nähe sich ein Mirador (Aussichtspunkt) befindet. Der Weg dorthin ist bei AllTrails als roter Pfad gekennzeichnet.
Gegen 17 Uhr solltest du im Refugio Grey ankommen: Entspannung, Essen, Schlaf.
Tag 4: Refugio Grey – Paine Grande (11 km)
Ja, die letzten beiden Tage hatten es in sich – heute geht es dafür entspannter zur Sache, um fit für die kommenden Aufgaben zu sein. Schlafe etwas länger, verlasse das Camp gegen 11 Uhr und mache dich auf den Weg nach Paine Grande, wo du die Nacht verbringst.
Für diese Strecke benötigst du ca. 3–4 Stunden. Nach deiner Ankunft achte darauf, einen Zeltplatz neben dem kleinen Hügel zu finden, um dich vor den starken Winden etwas zu schützen.
Setze von hier mit Tag 6 der Standardroute fort!
4. Lange Variante (9T)
Du bist ein Genießer oder möchtest es einfach entspannter angehen – richtig so, der Torres del Paine Nationalpark ist es wert! Hierzu splitten wir Tag 6 der Standardroute einfach auf und verändern die folgenden Stopps ein wenig. Starte daher mit der Standardroute und folge dieser bis einschließlich Tag 5!
Tag 6: Paine Grande – Valle del Frances – Campamento Frances (20 km)
Starte gegen 8 Uhr Richtung Rangerstation Italiano (rund 2 Stunden, Ankunft gegen 10 Uhr).
Dort angekommen, kannst du dein großes Gepäck erneut zurücklassen und dich mit Wasser, Verpflegung sowie Sonnencreme auf den Weg zum Mirador Britanico machen. Diesen Aussichtspunkt erreichst du nach weiteren 2,5 Stunden.
Genieße dein Mittagessen (12:30 Uhr) mit toller Aussicht. Danach geht’s zurück zur Rangerstation Italiano. Schnappe deine Sachen am frühen Nachmittag und wandere 2 Kilometer weiter zum Campamento Francés, wo du die Nacht verbringst.
Tag 7: Campamento Frances – Hotel Las Torres / Camp Central (15 km)
Auch heute brauchst du erst gegen 10:00 Uhr aufzubrechen.
Der Weg führt entlang des Lago Nordernskjöld. Nach rund 5 Stunden kommst du an eine Weggabelung mit der Aufschrift „shortcut to Chileno“. Dieser folgst du jedoch nicht, sondern bleibst auf dem Weg zum Hotel Las Torres und dem dortigen Camp Central.
Gegen 16:00 Uhr erreichst du das Hotel Las Torres, direkt daneben findest du das Camp Central.
Tag 8: Hotel Las Torres – Campamento Chileno (5 km oder optional 14 km)
Die entspannteste Etappe von allen Tagen liegt vor dir. Heute geht es lediglich 2 Stunden bergauf zum Camp Chileno. Lasse es ruhig angehen und versuche, gegen Mittag am Campamento Chileno zu sein.
Nun kannst du entscheiden, ob du die Torres noch am selben Nachmittag sehen möchtest oder aber erst am kommenden Morgen den An- und Abstieg bewältigen möchtest.
>> Setze am Tag 9 mit Tag 8 der normalen Route fort!
5. Meine Erfahrung
Ich bin 2013 zum ersten Mal den gesamten Torres del Paine O Trek gewandert, damals war dies noch ohne Reservierungen möglich. Im Jahr 2016 habe ich die Rundwanderung dann wiederholt, im Vergleich zum ersten Mal war der Besucherandrang jedoch deutlich größer. Alle hier genannten Zeiten basieren auf meiner Erfahrung. Ich wandere etwas schneller als der Durchschnitt, habe jedoch viele Pausen zum filmen und fotografieren eingelegt.
In meiner Patagonien Dokumentation habe ich meine Wanderungen im Torres del Paine Nationalpark ausführlich dokumentiert:
Bei meinem letzten Besuch in der Saison 2024/25 ist eine individuelle Reservierung der Camps für die Wanderung nahezu unmöglich geworden. Ich bin daher auf Tageswanderungen im Torres del Paine Nationalpark ausgewichen. Wenn du trotz ausgebuchten Camps unbedingt die Torres del Paine Rundwanderung machen möchtest, bleibt dir nur die Buchung einer Tour.
Bist du auch den Torres del Paine O Trek gewandert?
Wie waren deine Erfahrungen, was kannst du empfehlen? Wenn du weitere Tipps und Empfehlungen für den O Trek im Torres del Paine Nationalpark hast, setze dich gerne mit mir über Instagram in Verbindung!
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